Ich such‘ im Schnee vergebens
Der Titel „Ich such’ im Schnee vergebens“ stammt aus Franz Schuberts Winterreise und verweist eindrücklich auf die Denk- und Arbeitsweise der österreichischen Künstlerin Konstanze Stoiber. Ihre Faszination für vergangene Spuren, historische Grundlagen und die Ästhetik der Witterung verschmelzen zu einer vielschichtigen Auseinandersetzung mit Zeit, Gesellschaft und Natur.
Ausgangspunkt der Installation im ITO Raum sind die von Stoiber wieder entdeckten Fotografien aus Joseph Beuys´ Ausstellung „Basisraum Nasse Wäsche“ in der Wiener Galerie nächst St. Stephan aus dem Jahr 1979. In einer Folgeausstellung im Palais Liechtenstein, dem damaligen Museum moderner Kunst in Wien, sollte tropfende Wäsche den Parkettboden des barocken Ausstellungsraums zersetzen und als Reinigungsritual Abstand zur feudalen Geschichte schaffen.
Stoiber fügt eine weitere Ebene hinzu und verbindet Beuys´ Haltung mit dem Wabi-Sabi-Konzept des japanischen Teemeisters Sen no Rikyū – die Hoheit des Unscheinbaren, Unvollkommenen und grundsätzliche Vergänglichkeit – und lädt Besucher*innen ein, die ästhetische Kraft vergangener Spuren zu erleben.
Wir danken für die Leihgabe der Beuys Fotografien aus dem Archiv der Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien.
Ausstellungsdauer: 21.03.-30.5.25.